Häh? Wieso das zweite Mal? Naja weil ich über das erste Mal einfach noch nichts geschrieben habe, wir uns aber gestern schon das zweite Mal getroffen haben. Deswegen heißte der Beitrag halt das zweite Mal.
Trotzdem will ich euch das erste treffen natürlich nicht verschweigen. Vieles lief da gut, anderes wiederum nicht so. Bei ersten Mal haben wir damit angefangen, dass ich den anderen etwas über Splittermond erzählt habe. Sowohl über die Welt selbst als auch über die Regeln. Dazu habe ich auch das Video von Uhrwerk mit der Systemvorstellung genutzt, das man auf Youtube finden kann (https://www.youtube.com/watch?v=aKaYvy6Ppx0) Danach haben wir mit dem Charakter bauen angefangen. Die letzten Tage vor dem ersten Termin habe ich wirklich viel im Regelwerk gelesen und auch Testweise mal ein oder zwei Charaktere gebaut, so dass ich hier das Gefühl hatte das ich wirklich gut vorbereitet war. Und deswegen klappe der Schritt auch gut, vielleicht etwas übereifrig hatte ich die Charaktererschaffung zusätzlich auf einem Blatt zusammengestellt das jeder von mir bekam und an dem wir uns alle entlang hangeln konnten. Auch hatte ich im Vorfeld schon rum geschrieben das es das Regelwerk auch kostenlos im Internet gab. C. hatte deswegen schon einen Charakter gebaut. Ging die Schritte aber trotzdem noch mal mit uns durch. Jeder hatte schon eine grobe Idee und nach und nach formten sich so langsam Charaktere. Während des Bauens ging ich schon auf die auf dem Charakterbogen stehenden Werte ein, natürlich wurde auch über Magieschulen gesprochen und dass diese im Endeffekt wie Fertigkeiten behandelt werden. Und ich besprach mit den anderen einen Aspekt der mit am Anfang einer Runde immer sehr wichtig ist. Gerade wenn man das erste Mal einen neuen Charakter in einem System baut, aber auch generell bei jedem Charakter sollte nicht alles in Stein gemeißelt sein, wenn man beim ersten spielen auffällt das einem irgendetwas gar nicht gefällt oder einfach auch unlogisch ist für die Entstehungsgeschichte des Charakters dann ändert man es halt wieder auch erst nach der ersten zweiten oder dritten Sitzung, schließlich will ich als Spieler einen Charakter haben mit dem ich Spaß habe und bei dem ich mich nicht über etwas ärgere.
Nachdem die Charaktere weitgehend fertig waren musste P. leider gehen da er gesundheitlich ein wenig angeschlagen war. Nicht zu ändern aber wie sich herausstellte auch kein großes Problem. Als nächstes fing ich an etwas tiefer in die Regeln von Splittermond einzusteigen, meist Anhand von Beispielen, wir gingen verschiedene Würfel-Wurfarten durch die Notation von Fokus und Wundpunkten und noch ein paar andere Dinge. Hierbei kam es dann doch das ein oder andere Mal vor das ich etwas nicht wusste und im Regelwerk nachschlagen musste. Das gab meinem Ego einen leichten Knick aber im Nachhinein betrachtet waren es immer nur Kleinigkeiten die schnell im Regelwerk gefunden wurden.
Bevor wir mit dem anschließenden Übungskampf beginnen lasst mich noch erwähnen was ich meinen Spielern als Startpaket mit auf den Weg gegeben hatte. Denn ich mache es fast immer so, dass ich ein kleines Startpaket in eine Klarsichthülle packe, in dieser befand sich:
- 2 Charakterbögen (einen für die Spieler und einer für mich, ich habe immer gerne eine Kopie des Bogens, entweder falls jemand seinen vergisst, oder auch um mir auch einen Eindruck machen zu können.)
- Oben schon erwähnte Zusammenfassung der Charaktererschaffung
- Den Anhang 4 aus dem Grundregelwerk, das ist die echt gelungene „Regelübersicht für die Spieler“, daran könnten sich andere Regelwerke mal ein Beispiel nehmen
- Zusätzlich noch zwei zusammenkopierte Seiten aus dem Spielleiterschirm mit detaillierteren Kampfregeln. Warum soll nur der Spielleiter diese Zusammenfassung haben, wir spielen einen Kampf ja zusammen und gerade diejenigen Spieler die Spaß am kämpfenden Teil des Abenteuers haben können eine große Hilfe für die anderen Spieler, hierbei muss man aber natürlich darauf aufpassen das die nicht anfangen die anderen Spieler mit zu spielen, aber in meiner Gruppe besteht die Gefahr denke ich nicht, die sind alle schon ne ganze Weile dabei und selbst wenn kämpfen vielleicht nicht ihre Lieblingsbeschäftigung beim Rollenspiel ist, lassen sie sich die Butter nicht vom Brot nehmen.
- Ein leeres A4 Schmierblatt, kann man immer gebrauchen.
Ich hatte meinen Spielern schon zu Beginn der Charaktererschaffung mitgeteilt, dass ich anschließend gerne einen kleinen Übungskampf machen würde, damit jeder schon mal ein Gefühl dafür bekommen konnte wie sich einerseits das System, ins spezielle die Tickleiste und auch der eigene Charakter anfühlt. Die Idee habe ich von M. übernommen, der nur ein paar Woche vorher bei unser Charaktererschaffung für DeGenesis dasselbe mit uns gemacht hat was mir da wirklich gut gefallen hat.
Also hatte ich mir schon mal ein paar Ratlinge fertiggemacht, für jeden Spieler einen und wir gingen in ein kleines Gefecht. Das dachte ich auf jeden Fall, es stellte sich leider schnell heraus, dass es ein bisschen länger dauerte, weil wir andererseits alle noch nicht so fit in dem Kampfregeln waren und deswegen noch viel nachgefragen bzw. auch nachblättern mussten. Ich hatte in meinen vorangegangenen Splittermondrunden eigentlich noch nie einen kämpfenden Charakter gespielt deswegen war ich mit vielen der Kampfmanöver noch nicht so vertraut, hier heißt es auch weiterhin das ich noch mal Hausaufgaben machen muss, ich will wenigstens die Kampfmeisterschaften die meine Spieler haben alle mal gelesen haben damit ich bei zukünftigen Kämpfen weiß was mich erwartet. Auch habe ich im Nachhinein betrachtet den Fehler gemacht zu wenig Szenario vor zu geben, sprich der Kampf war sehr aus der Luft gegriffen und es glich mehr einem Würfeltest, hätte ich vielleicht einen Überfall von Ratlingen auf ein gemeinsames Nachtlager daraus gemacht also eine kleine Geschichte darum gewoben hätten wir im Verlaufe des Kampfs vielleicht auch mal ein paar Dinge beschrieben, so war es doch sehr viel auf Abwechselndes Würfeln beschränkt. Gestern bei einem kleinen Übungskampf eins gegen eins mit dem Charakter von P. (dieser hatte ja noch keinen gemacht) haben wir das Geschehen in eine Kanalisation verlegt und sein Charakter schreckte den Ratling hoch während dieser gerade in einem Haufen Unrat herumwühlte. Auch dieser Kampf gestern war bestimmt nicht der best beschriebene der Rollenspielgeschichte, davon ist er sogar sehr weit entfernt, aber ich finde er hatte schon mehr Wiederkennungswert und Substanz.
Leider musste ich auch noch eine weiteres Problem feststellen, das ich mit dem System von Splittermond habe. Die Aktive Parade, gerade wenn es viele Gegner und Spieler sind. Es fühlt sich so an, dass man im Endeffekt fast immer versucht noch eine aktive Parade zu werfen um vielleicht doch noch auszuweichen oder wenigstens das Ergebnis des Gegners zu verschlechtern und ihm damit ein paar Erfolgsgerade zu klauen. Da bedeutet jedes Mal noch ein Wurf mehr und alles noch mal ausrechnen, und das ging mir irgendwann gewaltig auf die Nerven. Nach einiger Zeit beschloss ich für mich das meine Ratlinge ab jetzt generell keine aktive Parade mehr machen würden.
Hier bin ich jetzt noch am Überlegen ob ich vielleicht eine Hausregel einführe. Vor zwei Wochen habe ich in der Experiment Runde bei uns im Verein die Splittermond Einführungsbox geleitet, diese hat ein abgespecktes Regelwerk in dem die Erfolgsgerade nicht vorkommen. Auch hier gibt es eine Aktive Parade, aber es wird nicht gewürfelt, sie kostet einfach nur 3 Ticks und der Parierende bekommt +2 (+3 auf Heldengrad 2) auf seine Verteidigung. Das war sehr viel einfacher! Ich habe das gestern schon meinen Spielern vorgestellt und wir wollen es jetzt mal ausprobieren ob es uns auch so gefallen würde. (Defensive Waffen würden den Wert dann einfach erhöhen, Defensiv+1 würde dann bei einer aktiven Parade halt +3 auf Heldengrad 1 machen, mal schauen ob das so funktioniert.)
Nach dem Kampf, der Charaktererschaffung und der Einfürhung ins System waren auf einfach so 5 Stunden rum, zwischendrin wurde auch noch gegessen und ein bisschen geklönt, und so beschlossen wir dann, das wir mit dem Einstieg ins Abenteuer erst das nächste Mal beginnen wollten.
Das zweite Mal
Und somit kommen wir jetzt wirklich zum zweiten Mal welches wir gestern gespielt haben. Am Anfang eines solchen Abenteuers steht natürlich eine Gruppenzusammenführung, ich hatte ganz zart versucht diese zu umschiffen indem ich fragte ob die Charaktere schon zusammen reisten, aber es ging ein wenig unter und deswegen griff ich es auch nicht wieder auf. Aber die Spieler begannen auch schon zu überlegen ob sie die Charaktere vielelicht in irgendeiner Form schon kennen würden. Das unterstütze ich natürlich und wir fingen an teilweise Wilde Vorgeschichten zu spinnen. Erst mal will ich euch die Charaktere aber mal ganz kurz vorstellen:
- M. spielt Asha Al-Shalid eine gnomische Verwandlerin aus Pstha
- E. spielt Naduriel Sturmschreiter eine albische Klingentänzerin aus dem Albischen Seebund
- C. spielt Karrouk, einen Varg Waldläufer welcher der Kultur der Vaigarr enstammt
- T. spielt Fabio Lugano einen menschlichen Protektor aus dem Mertalischen Städebund
- P. spielt Vedrana Sertin eine zwergische Mauerstürmerin ebenfalls aus dem Mertalischen Städebund
Hierbei sei zu erwähnen das P. einen vorgegebenen Charakter aus dem GratisRollenspielTag Schnellstarter spielt, da er ja ein wenig angeschlagen bei der Charaktererschaffung gewesen ist. Aber er hat den Charakter inzwischen nachgebaut und dabei auch verändert und ihn mit diversen Details mit Leben gefüllt.
Wir begannen also Verbindungen zwischen den Charakteren zu knüpfen, hier mal das an was ich mich, ohne tiefen einen Blick in meine Notizen, erinnere:
Fabio und Vedrana kommen beiden aus Gondalis und haben da auch schon die ein oder andere Feuchtfröhliche Nacht in den Tavenen der Stadt miteinander verbracht. Asha und Naduriel kennen sich quasi schon von Kindenbeinen an, da Nauriels Vater, eine Kapitän im Seebund einige Handelskontrakte mit Ashas Vater einem recht erfolgreichen Händler aus Pashtar pflegte. Karrouk kannte niemanden aus der Gruppe aber in seiner Vorgeschichte gibt es einen sehr zwielichtigen Händler, der nachdem er ihn einen Dolch verkaufte seine ganze Familie umbrachte, diesen Jagd Karrouk jetzt. Seien Spuren führten ihn nach Gondalis, wohin Gregor Harrenscheid, so der Name des Händlers, anscheinend gereist war. Hier versuchte er Hilfe in einem Kontor seines alten Partners Hilfe zu finden, dieser Partner ist niemand anders als Ashas Vater, auch wenn diese ihn schon seit 5 Jahren nicht mehr gesehen hat. Sie kannte ihn aber als Onkel Gregor der immer wundervolle Geschenek mitgebracht hatte, unter anderem auch einen Anhänger in Form seines Wappens einer Goldenen Schlage die sich selbst in den Schwanz beißt. Diesen besonderen Anhänger (bei dem es sich um einen Strukturgeber handelt) trägt Asha noch heute.
Gregor wendete sich also an den Handleskontor der Al-Shalid Familie in Gondalis, der von einem Cousin der Familie betrieben wurden. Was genau er dort wollte liegt noch im unklaren, aber Karrouks Fährte führte ihn genau zu diesem Kontor. Gleichzeitig hatten sich in Gondalis noch ganz andere Dinge ergeben, Fabio war (einmal mehr) seiner Lust verfallen und hatte es sich mit der Tochter seines aktuellen Arbeitgebers ein wenig zu gemütlich gemacht und war dabei von dessen Frau entdeckt worden, diese nutzte die Situation jedoch aus um Fabio dazu zu bringen, dass sie selbst auch in den Genuss von Fabios Qualitäten gelangen konnte. Dies entdeckte schließlich auch der gehörte Ehemann und Vater und er verrieb Fabio aus seinem Haus und setzte sogar ein Kopfgeld auf ihn aus. Fabio nutze seine Kontakte um sich mit einem der örtlichen Gangsterbosse in Verbindung zu setzten, der ihm zusagte ihn aus der Stadt zu bringen, solange versteckter er ihn in unter eine Taverne in der Nähe des Hafens. Und er stellte Kontakt zum Handelshaus Al-Shalid her, die bereit waren einen Gast auf einem Schiff unter zu bringen das am nächsten Morgen den Harfen Richtung Midstad zu verlassen. Korrouk unterdessen versuchte im Handelkontor mehr über Gregor heraus zu finden, wurde dabei aber recht erfolgreich wieder hinauskomplimentiert. Er beschattete das Kontor und folgte einem jungen Schreiber eben zu jener Taverne in der sich Fabio gerade versteckte. Der Schreiber teilte Fabio mit wo er das Schiff finden konnte und kehrte zurück zum Kontor. Was Karrouk jedoch nicht aufgefallen war, war das er während er den Schreiber verfolgte damit die Aufmerksamkeit von Vedrana erregte, die gerade mit dem Schicksalsschlag zu kämpfen hatte, das ihr ihr Mentor der Jadefuchs mitteilte das sie mit ihrer Ausbildung zwar fertig sei, aber das sie jetzt besser in einer anderen Stadt eine eigenen Namen machen sollte …
Puh ich merke gerade das ich ganz schön ausführlich werde, bleiben wir dabei das schließlich alle drei: Fabio, Verdana und Karrouk sich auf demselben Schiff nach Harreburg in Midstadt wiederfanden. Asha und Naduriel wiederum fanden sich in der Situation wieder in der beide ihr gewohntes Leben für einige Zeit hinter sich lassen wollte. Ihre erstes Ziel für ein Abenteuer suchen sie auf recht willkürliche Weise heraus, mittels eines Wurfpfeils der auf einer Karte geworfen mitten in Harreburg stecken blieb.
Somit fanden sich schließlich alle Charaktere in Harreburg ein und trafen dort auf den Wahrheitsfinder Corino. Allerdings ist die Lage momentan noch sehr angespannt, denn obwohl alle zugestimmt haben Corino bei seiner Suche nach dem vom Orakel in Ioria prophezeiten Kind zu helfen, ist Karrouk natürlich das Symbol seines Erzfeindes aufgefallen welches Asha um den Hals trägt, und es kam bereits zu einer ersten Auseinandersetzten bei welcher sogar schon ein wenig Blut floss.
Und das war auch schon wieder unsere ganze Sitzung, Mein Kurzfazit hierzu:
Eigentlich hat es gestern alles gut geklappt, es gab noch keinen wirlichen Kampf, und gewürfelt wurde hauptsächlich für ein paar Wahrnehmungs und Heimlichkietsproben. Corino der Wahrheitsfinder musste sich ziemlich die Mund fusselig quatschen während er versuchte die Situation in welcher Karrouk Asha gerade am Hals hielt und gleichzeitig von Naduriel bedroht wurde zu entschärfen. Hier sein meinen Spieler gedankt die im Interesse des Abenteuers ein wenig eingelegt und etwaige Konflikte vielleicht auf später verschoben haben um das „gemeinsame“ Abenteuer starten zu können. Genau vor diesem Start stehen wir auch jetzt, können nächstes Mal direkt losstarten. Ab Abend vor der Abreise haben sich Fabio und Vedrana noch ein wenig umgehört, so dass sie bereits eine Geschichte über den Hexenfluch erfahren haben, das ist zwar recht früh im Abenteuer aber denke ich immer noch recht passend.
Ich freue mich darauf jetzt mit dem geplanten Abenteuer durch zu starten, muss aber bedenken das ich die Vorgeschichten der Spieler vielleicht sogar mir einflechten.
Auch war ich gestern nicht gut genug vorbereitet, ich hätte mir dringen noch mal die ersten paar Seiten vom Abenteuer durchlesen müssen und mir die Charaktere vorher noch mal durchlesen müssen. Hier gelobe ich noch mal Besserung.